Magazin
Themen und Inspiration rund ums Wohnen
Boho-Ibiza Stil - Dekorieren und Einrichten ist Kunst.

Wohnaccessoires

• 11. Mai 2018

Boho-Ibiza Stil

Gleich zu Beginn unseres neuen Wohn Schick Blogs wage ich eine steile These: Wohnen ist viel mehr als ein paar Möbel hier und ein bisschen Schi-Schi da.

Dekorieren und Einrichten ist Kunst. Und ein leeres Zimmer ist wie eine weiße Leinwand.

Denn Einrichtungsgegenstände erfüllen nicht nur einen praktischen Zweck. Sie können eine gute Energie schaffen, Emotionen erzeugen, Erinnerungen wecken und sogar Geschichten erzählen. Ein Beispiel: der Boho-Ibiza-Look, das ist der Sommertrend 2018.

Fransen, schimmerndes Gold, flatternde Tücher, Ethnomuster und schon weht ein Hauch von Hippie-Feeling durch die vier Wände. Auch wer noch nie auf Ibiza war oder nichts mit dem Begriff Boho-Stil anfangen kann, versteht die Botschaft:

Natur, Sommer, Freiheit! 

Eine Botschaft, die bei uns auf offene Ohren trifft. Nicht nur weil die vielen Mitglieder der Familie Schick seit mehr als dreißig Jahren eine enge Verbindung zur Mittelmeerinsel Ibiza haben, sondern auch – sind wir mal ehrlich – in jedem von uns ein kleiner Hippie steckt, der sich nach einem Leben weit weg von Konventionen, Vorschriften und langen Sommertagen barfuß am Strand sehnt. Und genau das ist die Geschichte des Ibiza-Boho-Stils.

Ein Blick in die Vergangenheit. Europa im 19. Jahrhundert.


Das bürgerliche Leben ist so einengend wie das Korsett, das zu dieser Zeit in Mode ist. In einer Welt, in der alles vorbestimmt und geregelt zu sein scheint, von der Tasse Tee um 16 Uhr bis zur Hochzeit, brechen junge Dichter, Künstler und Philosophen aus. In Paris entsteht eine Gegenkultur, deren Mitglieder frei und vor allem anders sein wollen als ihre Eltern. Ihren Namen entlehnt die Gruppe von dem „Bohéme“ ab – ein eigentlich despektierlicher Begriff für Landstreicher und Vagabunden. Ursprünglich wurden so die aus BÖHMEN stammenden Roma bezeichnet, über das fahrenden Volk mit den bunten Tüchern konnte die konservative Klasse nur die Nase rümpfen. Dank der jungen Freigeister wurde „Boheme“ der Inbegriff für einen freien, kreativen, bunten und ungebundenen Lebensstil.

Dann kommen die Hippies.


Sie nehmen den Stil der Bohemiens auf und bringen ihn nach Ibiza. Denn dort lassen sich in den 1960ern viele Hippies auf der Suche nach einem Leben nah an der Natur und weit weg von den Konventionen nieder. Viele der „Peluts“, der Haarigen, wie sie die Einheimischen nennen, waren auf der Durchreise nach Goa oder Marokko und sind von der wilden Schönheit Ibizas begeistert und bleiben. So vermischt sich der Hippie-Boho-Stil den Eigenschaften der Insel: weiß wie die kubischen Häuser, sommerlich wie das Klima, bunt wie die Hippiemärkte und leicht wie das Gefühl der Freiheit.

Wie werde ich ein Boho-Ibiza-Hippie?


Wie gesagt, der Hippie steckt in JEDEM von uns. Und so haben viele Menschen, die es sonst eher minimalistisch mögen eine Schwäche für bunte Ethno-Muster. Die sind meist von Völkern in Afrika oder Südamerika entlehnt und bringen, Fernweh sei Dank, sofort Boho-Flair ins Wohnzimmer.

Der eigentliche Ibiza-Boho-Stil ist jedoch in Brauntönen und Weiß gehalten. Die gedeckten Farben vertragen dann auch wilde Muster.

Ein paar symbolische Hippie-Elemente wie Traumfänger, die typischen Ibiza-Körbe oder Accessoires in Silber und Gold passen perfekt. Diese kleinen Dinge haben große Wirkung auf den Raum und unser Gemüt – und sind schnell wieder weggeräumt, wenn der Hippie in uns doch wieder Pause braucht.

Pflanzen verleihen jedem Zimmer Leben. Viele verschiedene grüne Blatt-Pflanzen – am besten in echt aber auch in Kunststoff oder als Druck auf Bildern und Töpfen – geben dem Raum etwas Wild-Natürliches. Desto mehr Dschungel desto boho also.

Und auch die Materialien sind wichtig. Natürlich müssen sie natürlich sein. Also Wolle, Holz, Rattan und so weiter. Möbelstücke dürfen es beim Boho-Stil übrigens viele und am besten ganz verschiedene sein.

Denn am Ende sind Individualität und Kreativität der Kern dieses wunderschönen Stils.


Wuchtige Stücke wie die klassische Wohnwand passen eher nicht, dafür Sekretäre, Hocker, Kommoden und Dinge aus verschiedenen Stilrichtungen, die einem intuitiv gefallen und auch auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. In der Summe spiegeln all diese Gegenstände den Menschen wieder, der darin lebt.

Einrichten muss nicht schwierig sein. Aber, wie gesagt, es ist eine echte Kunst.

Weitere Beiträge